Nach unserem Erlebnis in der Natur zieht es uns ins Leben. Auf dem altertümlichen Souk von Tineghir tauchen wir tief in das Alltagstreiben der Südmarokkaner ein. Immer wieder hält Hassan an einem der vielen Stände und erklärt, was es mit den Dingen auf sich hat, die hier angeboten werden. Wir lernen typisch marokkanische Kräuter und Gewürze kennen, probieren einen für die Region üblichen Snack aus Couscous und Marmelade, trinken arabischen Kaffee und lernen, dass man die Rinde des Walnussbaums zum Zähneputzen verwenden kann. Wir versuchen uns außerdem vorsichtig an der Tradition des Handelns, die auf den Souks zum guten Ton dazugehört. Mit Erfolg, denn am Ende haben wir je ein Kilo Erdnüsse und Datteln im Gepäck, die wir uns unterwegs schmecken lassen.
Während wir durch tiefgrüne Palmenhaine fahren, ziehen in der Ferne die Umrisse des Hohen Atlas zur einen und die des Anti Atlas zur anderen Seite vorbei. Unser nächstes Ziel ist der Souk von Rissani. Das malerische Dorf liegt inmitten einer von Oasen und weißen Sandwüsten geformten Landschaft, die völlig anders ist als alles, was wir bisher gesehen haben. Hier liegt der Ursprung der Alawiten-Dynastie, die auch noch heute Marokko regiert. Rissani gilt außerdem als das geistige Erbe längst vergangener Zeiten. Einst war die Stadt ein wichtiges Handelszentrum und eine florierende Zwischenstation für Karawanen auf dem Weg durch die Sahara. Der Souk Rissanis ist noch lebhafter als Tineghir, es gibt einen Viehmarkt und unzählige Motorräder, die sich hupend und knatternd durch die Menge schieben. Wir probieren frische Melonen, lassen uns bei einem kurzen Stopp an einem Friseur-Laden von Hassan erklären, wie das Schröpfen funktioniert und staunen über die vielen Köstlichkeiten, die sich hier erwerben lassen. Ein weiterer kulinarischer Höhepunkt ist das traditionelle Gericht Medfouna, das auch als „Berber-Pizza“ bekannt ist.