Ländername | Föderative Republik Brasilien, República Federativa do Brasil |
Beste Reisezeit | Mai, Juni, Juli, August, September |
Fläche | 8.515.767 km2 |
Hauptstadt | Brasília |
Bevölkerung | 203.062.512 |
Sprache | Brasilianische Gebärdensprache |
Staats-/Regierungsform | Präsidiale Bundesrepublik |
Staatsoberhaupt | Luiz Inácio Lula da Silva |
Regierungschef | Luiz Inácio Lula da Silva |
Außenminister | Mauro Vieira (parteilos), Amtsantritt: 01.01.2023 |
Währung | brasilianischer Real |
Zeitzone | UTC-2, UTC-2, UTC-3, UTC-3, UTC-3, UTC-4, UTC-4, UTC-5 |
Reiseadapter | A, B, C, N |
Kfz-Länderkennzeichen | BR |
ISO-3166 | BR, BRA |
Internet-TLD | .br |
Landesvorwahl | +55 |
Website | https://www.gov.br |
Reisepass & Visum | Notwendig |
Geeignet für | Outdoor, Meer, Feiern |
1500 | Pedro Álvares de Cabral landet im Süden Bahias |
1763 | Rio wird Hauptstadt der neuen portugiesischen Kolonie |
1808 | Portugals König João VI flieht vor Napoleon aus Lissabon nach Rio und schlägt – einzigartig in der europäischen Geschichte – seinen Hof in der Kolonie auf |
1822 | Sein Sohn ruft als Pedro I. die Unabhängigkeit aus und wird Kaiser |
1888/89 | Ende der Sklaverei; Brasilien wird Republik, der Kaiser abgesetzt |
1930 | Getúlio Vargas erobert mit Hilfe der Militärs die Macht |
1960 | Die neue Hauptstadt Brasília wird eröffnet. Das Land erlebt einen Modernisierungsschub |
1964 | Das Militär putscht und hält sich 20 Jahre an der Macht; Menschenrechtsverletzungen |
2003 | Luiz Inácio Lula da Silva wird als erster Arbeiter Präsident |
2023 | Lula da Silva wird erneut Präsident. Brasilien erholt sich wirtschaftlich und gesellschaftlich von der Präsidentschaft des Rechtspopulisten Jair Bolsonaro |
2027 | Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Brasilien |
Für dieses Land sind mehrere Klimaregionen erfasst. Bitte wählen Sie eine der folgenden Städte aus, um die passenden Klimadaten zu laden.
Das offizielle Brasilien-Portal mit Infos zu allen Regionen ist visitbrazil.com.
Tel. 061 34 42 70 00 | brasil.diplo.de
Tel. 061 34 43 31 11 | bmeia.gv.at
Tel. 061 34 43 55 00 | eda.admin.ch
Ohne Sprachkenntnisse ist die Kommunikation oft schwierig:
– Polizei Tel. 1 90
– Feuerwehr Tel. 1 93
– Ambulanz/SAMU Tel. 1 92
Briefe und Postkarten bringt man zu einem Postamt (correio) oder zu einem Versandservice wie DHL oder UPS. Briefe nach Europa sind bis zu acht Wochen unterwegs.
1. Januar | Neujahr |
Februar/März | Karneval |
März/April | Karfreitag |
21. April | Tiradentes (Revolutionstag) |
1. Mai | Tag der Arbeit |
Mai/Juni | Fronleichnam |
24. Juni | Johannisfest |
7. September | Unabhängigkeit Brasiliens |
2. Sonntag im Oktober | Cirio de Nazaré (größtes religiöses Fest des Landes in Belém) |
12. Oktober | N.S. Aparecida (Schutzheilige Brasiliens) und Tag der Kinder |
2. November | Allerseelen |
15. November | Ausrufung der Republik |
25. Dezember | Weihnachten |
Einen Leihwagen bekommt man an jedem Flughafen und in den größeren Städten. Das Auto sollte dort wieder abgegeben werden, wo es angemietet wurde, sonst wird es extrem teuer. Die lokalen Anbieter sind oft günstiger (ab 110 R$/Tag) als die internationalen Firmen. Empfehlenswert ist localiza.com. Am besten eine beglaubigte portugiesische Übersetzung des Führerscheins mitnehmen. Die Mietwagenfirmen fragen nicht danach, aber die Polizei könnte bei einem nationalen Führerschein Schwierigkeiten machen.
Autofahren in Brasilien ist gefährlicher als in Deutschland: Die zum Teil schlechten Straßen, die oft unzureichende Ausschilderung, der rücksichtslose Fahrstil und das Ignorieren vorhandener Verkehrszeichen erhöhen das Risiko. Nachts sollte man aus Sicherheitsgründen außerhalb der Städte nicht unterwegs sein.
Mit dem Bus kommt man in Brasilien überall hin, Bahnlinien gibts dagegen kaum. Die Busse der Überlandstrecken sind modern und je nach Klasse sehr bequem, besonders die Liegebusse (leitos). Wegen der langen Reisezeiten lohnt es sich aber auch schon auf mittleren Strecken zu fliegen. Das angenehmste und sicherste öffentliche Verkehrsmittel in den Großstädten ist die Metro.
Süß, scharf, aromatisch, exotisch: Die brasilianische Küche vereint viele Geschmacksrichtungen und Traditionen. Die Küche Westafrikas vermischte sich mit portugiesischer Hausmannskost, hinzu kamen indigene Gerichte und Zutaten: Fisch und Meeresfrüchte, Früchte und Wurzeln, Maniok und Bohnen. Einige Gerichte haben sich im ganzen Land durchgesetzt, wie das churrasco, gegrilltes Fleisch, und natürlich Bohnen und Reis, feijão com arroz.
In den Eintopf aus schwarzen oder braunen Bohnen gehören traditionell die Fleischteile, die im Herrenhaus den Sklaven überlassen wurden: Schweineohren, -schwänze und -pfoten sowie Bauchspeck. Dazu gibts Reis und farinha, geröstetes Maniokmehl. Für die Vitamine sorgen fein geschnittene Kohlblätter, die mit Knoblauch gegart werden, und Orangenscheiben. Den Pfiff gibt die scharfe Pfeffersauce molho de pimenta aus frischen Chilis und Limettensaft. Am besten passt dazu Cachaça, Zuckerrohrschnaps, meist als Caipirinha mit Limetten, Zucker und Eis oder als batida mit Fruchtsaft. In den letzten Jahren ergeht es dem Cachaça wie dem Grappa: Immer häufiger wird er fein gebrannt, in Holzfässern gereift und pur getrunken.
Aus den Pampas an der Grenze zu Uruguay und Argentinien kommt die Tradition der Gauchos, der Viehtreiber, Fleisch über offenem Feuer zu garen. Heute gibts in jeder Stadt zwischen Amazonas und Río de la Plata eine churrascaria. Beim rodízio kann man für einen Einheitspreis so viel essen, wie man möchte. Zur Verdauung noch eine Tradition aus dem Süden: chimarrão, der belebende, frisch aufgegossene bittere Matetee, wird mit Trinkrohr aus einer Kalabasse getrunken.
Die portugiesischen Wurzeln zeigen sich in der deftigen cozinha mineira, der Küche aus Minas Gerais: Spanferkel, Kartoffel-Kohl-Suppe, gerösteter Schweinebauch (torresmo) und süße Kompotte, Karamellspezialitäten und Gebäckvarianten. Die Pizza am Sonntag, Tapas zum Bier und Eisbein mit Sauerkraut – in der Metropole São Paulo kommen zum europäischen Erbe die Einflüsse der japanischen Einwanderer: Roher Fisch, dampfende Eintöpfe, Gegrilltes und Sushi – nirgendwo sonst außerhalb Japans gibt es so viele japanische Restaurants. Fast Food war schon immer beliebt, aber jetzt auch mit Niveau! Trend in Großstädten sind hambúrguerias artesanães, wo das Fleisch über Kohle gegrillt, das Brot selbst gebacken und die Sauce frisch angerührt wird.
Palmöl und Kokosmilch, Kochbananen und Chilischoten in allen Farben – in der bahianischen Küche brodeln Zutaten afrikanischer Herkunft. Das schwere, orangefarbene Öl der Dendê-Palme verbreitet seinen typischen Geruch, sobald es erhitzt wird. Baianas heißen die Frauen in ihren prächtigen, weißen Kleidern und mit Turbanen auf dem Kopf, die in den Straßen Salvadors Köstlichkeiten anbieten.
Selbst viele Brasilianer können mit den exotischen Namen der Früchte und Fische der Amazonasküche wenig anfangen, aber einige Zutaten sind in ganz Brasilien verbreitet: açaí, ein dickflüssiges Sorbet aus den Früchten der Açaípalme, das in Amazonien zu Fisch, im Rest Brasiliens zu Müsli und Bananen gegessen wird, und guaraná, die brasilianische Limonade, die wie flüssiges Weingummi schmeckt. Die indigenen Ureinwohner mahlten die getrockneten guaraná-Samen zu einem Pulver, das belebend wirkt. Ein Traum sind die Eissorten aus tropischen Früchten: erfrischend saures Biribiri- oder dunkelrotes Pitanga-Eis. Noch recht neu sind die hellen, gestylten Eisdielen, die es jetzt in jeder Großstadt gibt.
Die Vielfalt tropischer Früchte lernst du schon beim Frühstück kennen: Bananen, Mangos, Ananas, Papayas, Melonen liegen aufgeschnitten auf dem Buffet, dazu frisch gepresste Säfte aus Orangen, Maracuja-, Cashew-, Stern- und Acerola-Früchten. Außerdem gibts gekochte Maniokwurzeln oder Süßkartoffeln, Kuchen, Kekse und süßen Brei – und natürlich Kaffee. Das Mittagessen ist den Brasilianern heilig: Punkt zwölf stehen Reis und Bohnen auf dem Tisch. In den Städten bilden sich Schlangen vor den Restaurants mit Mittagsbuffet. A kilo heißt das, weil man sich am Buffet bedient und dann der Teller gewogen wird. Bei der Bestellung im Restaurant sollte man sich vergewissern, ob es sich um ein prato individual handelt oder nicht, denn oft sind die Portionen für zwei gedacht. Das Abendessen fällt im Alltag leichter aus. Auf die Rechnung werden in der Regel zehn bis zwölf Prozent Trinkgeld aufgeschlagen. Sollte man diese nicht zahlen wollen, muss man das sagen.
Die Brasilianer sind Biertrinker: eiskalt in kleinen Gläsern, am liebsten in einem boteco, einer einfachen Bar. Neben den Bieren der dominanten Ambev-Gruppe findet man immer häufiger hochpreisige Craftbiere aus kleinen Brauereien. In den Bars ist es üblich, zum Trinken immer eine Kleinigkeit zu essen; die sogenannten petiscos oder tira-gostos gibt es zu jeder Tageszeit und bis spät in die Nacht.
Probier aber unbedingt auch den Wein aus Brasilien! Die Winzer im Süden haben sich modernisiert und produzieren weiße und rote Spitzenweine in kleinen Mengen. Sogar der brasilianische Sekt gewinnt jedes Jahr internationale Auszeichnungen, selbst in der Heimat des Champagners. Und dann wäre da noch der Gin: Das Besondere sind die Tropenhölzer und Kräuter, die dem Wacholderschnaps in Brasilien beigemischt werden.
Die meisten Restaurants und Bars berechnen automatisch zehn Prozent Trinkgeld. Im Allgemeinen wird diese taxa de serviço bezahlt, es besteht jedoch keine gesetzliche Verpflichtung dazu. Wer zufrieden war, rundet noch mal auf; meist lebt das Servicepersonal im Lokal vor allem vom Trinkgeld (gorjeta), genauso wie Kofferträger und andere Dienstleister.
Brasilien zum Mitnehmen: daheim zum Samba in der Hängematte schaukeln und Caipirinha schlürfen … Um Öffnungszeiten musst du dir keine Gedanken machen, Shoppingcenter haben Mo–Sa von 9 bis 22, So meist ab 12 Uhr geöffnet. Supermärkte öffnen sieben Tage die Woche. In den Städten findet jeden Tag irgendwo einer der bunten Wochenmärkte statt.
Ein tolles Geschenk ist Naturkosmetik aus Wurzeln, Hölzern und Früchten wie Kakaofußcreme, Maracujaöl, Paranussshampoo oder Andiroba-Seife. Produkte der Firma Natura gibt es an den meisten Flughäfen; neu auf dem Markt ist L’Occitane au Brésil.
Etwas Po sieht man immer, denn so große Hosen wie in Europa trägt hier keiner. Bikinis gibts in allen Farben und Schnitten, u. a. bei Água doce, Blue Man, Bum Bum Ipanema, Lenny oder Salinas. Wem das zu frivol ist, der schlingt sich eine canga, ein Strandtuch, um die Hüften. Zum perfekten Outfit gehören Flipflops, am besten original Havaianas. Wer ins Sportstudio geht, wird die körperbetonten Tops und Leggings lieben, die auch in den oben genannten Läden verkauft werden.
So bunt wie der Alltag sind auch die Steine, die aus der Erde geholt werden – Edel- und Halbedelsteine aller Farben: Aquamarine, Smaragde, Turmaline, Topase, aber auch Amethystdrusen und Versteinerungen. Wer mehr investiert, sollte dies bei einem renommierten Juwelier tun. Bei H. Stern in Ipanema kann man den Juwelieren bei der Arbeit zusehen.
Die Flasche Zuckerrohrschnaps für die Caipirinha ist ein beliebtes Souvenir. Den einfachen Cachaça gibts für wenig Geld, die edleren, in Holzfässern gereiften Tropfen können teuer werden. Jungle Gin ist nicht nur der Name eine Ginmarke, sondern ein Trend. Inzwischen gibt es mehr als ein Dutzend Brenner des Wacholderschnapses. Amázzoni wurde sogar schon zum weltbesten Gin gekürt. Gut mitnehmen kannst du auch abgepackte, frisch geröstete Cashew- oder Paranüsse oder cocada, eine aus Kokosnussraspeln gemachte Süßigkeit.
Was wäre Brasilien ohne seine Rhythmen? In jeder Stadt gibts mindestens einen Musikladen, wo du pandeiros (Tamburine), Trommeln, schnarrende reco-recos, jammernde quicas und hell klingende agogôs oder berimbaus, die Musikbögen mit Kalabasse, kaufen kannst. Wer sich an die Percussioninstrumente nicht herantraut, kauft einen Regenstock (pau-de-chuva), ein mit Muscheln oder Samen gefülltes, hohles Holzstück.
Jede Region hat ihr Kunsthandwerk, ob Klöppel- oder Tonarbeiten, Holzschnitzereien, Web- oder Flechtwaren. Die Kreativität zeigt sich in detailreichen Bildern, in aus alten Dosen gemachtem Blechspielzeug oder in Szenen mit Tonfiguren. Im Amazonasgebiet kann man Ketten und Armbänder aus farbigen Samen kaufen. Vorsicht beim Einkauf von Federschmuck: Einige Federn dürfen aus Artenschutzgründen nicht in die EU eingeführt werden. Hängematten sind am besten im Nordosten zu bekommen – besonders schön von der Kooperative Terra do Sol.
Bolinhos de bacalhau | Frittierte Stockfischbällchen |
Camarão alho e oleo | Mit Knoblauch frittierte Garnelen |
Pão de queijo | Aus Maniokstärke gebackene Käsebrötchen |
Quibe | Frittierte Fleischbällchen arabischen Ursprungs |
Isca de peixe | Panierte und frittierte Fischstücke, die mit den Fingern gegessen werden |
Frango a passarinho | Frittierte Hähnchenflügel mit Knoblauch-Öl-Sauce |
Carne do sol com aipim | Getrocknetes Rindfleisch mit Maniokwurzeln, gekocht oder frittiert |
Leitão pururuca | gegrilltes Spanferkel |
Galeto com farofa | Gegrilltes Hühnchen mit in Butter geröstetem Maniokmehl |
Maniçoba | Deftiger Eintopf mit Maniokblättern und Fleisch |
Moqueca | Fisch- oder Meeresfrüchteeintopf mit Koriander in Kokosmilch und Palmöl |
Pato no tucupi | Gebratene Ente im Saft frischer Maniokwurzeln |
Picanha | Stück Rindfleisch mit Fettrand (Tafelspitz), meist auf dem Grill zubereitet |
Acarajé | Teigbällchen aus zerstoßenen Bohnen, Nüssen und Krabben, die in Dendê-Öl (Palmöl) frittiert werden; in Bananenblättern gekocht heißt das Ganze abará |
Beiju (tapioca) | Fladen aus Maniokflocken, süß oder salzig gefüllt |
„Ach, so lange lebst du schon hier? Dann bist du ja Brasilianerin!“ In der Wahrnehmung der meisten Brasilianer gehört jeder, der nicht nur seinen Urlaub in Brasilien verbringt, schnell dazu. 212 Mio. Menschen leben in dem Land mit kontinentalen Ausmaßen, Menschen unterschiedlichster Herkunft und Hautfarben. Portugiesen, Italiener, Spanier, Deutsche, Japaner, Araber, Juden – die trockene Statistik fasst zusammen: Rund 56 Prozent haben eine dunkle Haut, knapp 43 Prozent sind weiße Brasilianer, etwa ein Prozent sind asiatischer oder indigener Abstammung.
Während der Kolonialzeit brachten die Portugiesen rund 8 Mio. afrikanische Sklaven ins Land. So erklären sich über 140 Bezeichnungen der Hautfarbe beim Zensus, die in zwei Kategorien zusammengefasst werden: schwarz und dunkel (pardo). Im Jahr 1500 lebten geschätzt 4–10 Mio. Indigene in Brasilien, heute sind es noch knapp 2 Mio.
Eine Tonschüssel mit gelbem Maniokmehl, darauf im Kreis angeordnete Chilischoten – daneben eine Schnapsflasche, der Rest einer niedergebrannten Kerze und ein rotes und ein schwarzes Tuch: An mancher Straßenkreuzung finden sich am Montagmorgen solche Opfergaben. Gewidmet sind sie Exu, dem Hüter der Wegkreuzungen. Die afrikanischen Sklaven brachten ihren Glauben mit in die Neue Welt.
Als candomblé bezeichnet man die religiösen Praktiken zu Ehren der afrikanischen Götter. Die Sklaven wurden von den Kolonialherren zwangsgetauft. Das verhinderte nicht, dass sie weiter ihren Göttern huldigten, im Notfall „versteckt“ hinter dem Bild eines katholischen Heiligen. So entstand der Synkretismus, wie man die Vermischung verschiedener Religionen nennt. Umbanda ist die Vermischung afrikanischer Götter mit katholischen Heiligen und dem Spiritismus – verbreitet in Rio de Janeiro und im Süden. Wer von macumba spricht, meint meist schwarze Magie.
Wenn Mestre Sabiá in die roda springt, dann wird der Rhythmus schneller, der Gesang lauter. Hier ist einer der Besten am Start. Begonnen hat er 1985, noch als kleiner Junge, in seiner Heimatstadt Salvador. Heute jettet der Capoeirista nach New York, Paris, Israel, China – und lebt in Spanien. Capoeira hat die Welt erobert, wurde von der Unesco zum Immateriellen Kulturerbe erklärt; die Wurzeln aber liegen in Bahia.
Kampf und Tanz, Gesang und Percussion, Improvisation und Akrobatik vereinen sich in der Capoeira, ursprünglich eine Kampftechnik, mit der die Sklaven unter dem Deckmantel von Musik und Tanz ihre Körper stählten. Bei einer Capoeira stehen zwei Kontrahenten in einem Kreis (roda) und versuchen, ihr Gegenüber mit schwingenden Schritten, Tritten und Schlägen, echten und angedeuteten, zu dominieren.
Das Geschehen wird bestimmt vom berimbau, dem mit einer Metallsaite bespannten Musikbogen mit einer Kalebasse. Zur musikalischen Begleitung gehören auch die atabaque genannte Fasstrommel und das Schellentamburin. Die Umstehenden singen und klatschen den Rhythmus. Ginga heißt die wiegende Grundbewegung des Kampftanzes, sie ist weich, fließend, mal schnell, mal langsam, andeutend und strukturierend zugleich. Die capoeira Angola ist die traditionelle, langsame Variante mit vielen Andeutungen und Ritualen während die capoeira regional schneller, athletischer und artistischer wirkt.
Das klingt befremdlich? Gar keine Frage, aber in einer Stadt wie Rio nicht wirklich überraschend, denn hier kleben die Häuser der Armen regelrecht an den steilen Hängen mit Blick auf Stadt und Meer. Favelas heißen die wild und spontan gewachsenen Wohnviertel der armen Brasilianer in den Städten. Der Name geht zurück auf einen Hügel in Zentrumsnähe, den Morro da Favela, auf dem sich Ende des 19. Jhs. Kriegsveteranen aus dem armen Nordosten ansiedelten. In den unübersichtlichen Wohngebieten entstanden später Drogenmafias, die die Gemeinden mit Waffengewalt beherrschen. Der wachsende Einfluss von Milizen (auch auf die Politik) in Rio hat zu einer weiteren Verschärfung der Konflikte geführt.
Karneval, ein Fest so gigantisch und farbenfroh wie das Land. Die Portugiesen brachten den entrudo (Fasching) in die Neue Welt. Daraus wurde in den Tropen durch den Einfluss der Sklaven und ihrer Nachfahren der farbenprächtigste Karneval der Welt.
Ob bei der Parade der Sambaschulen oder im Straßenkarneval – die Zurschaustellung der brasilianischen Lebensfreude ist ein einmaliges Erlebnis. Höhepunkt in Rio de Janeiro sind die zwei Nächte (So/Mo), in denen die zwölf besten Sambaschulen durch das Sambódromo ziehen. Du kannst auf der Tribüne dabei sein oder sogar bei einer der Sambaschulen mitmachen (Tickets und Infos auf rio-carnival.net). Umsonst auf der Straße sind die Umzüge der Karnevalsgruppen im Stadtzentrum, in Santa Teresa, Copacabana und Ipanema. In den letzten Jahren erlebte der Straßenkarneval eine Renaissance – mitfeiern ausdrücklich erwünscht. Selbst im sonst eher nüchternen São Paulo wird immer wilder gefeiert, auf der Straße und in den Sambaschulen (Fr/Sa), genau wie in Manaus oder Macapá.
In Salvador herrscht sieben Tage lang Ausnahmezustand: Riesige trios elétricos – so heißen die von Sattelschleppern gezogenen fahrbaren Bühnen, auf denen Musikgruppen spielen – schieben sich durch die Straßen. Begleitet werden sie von Tausenden Tanzenden in den jeweiligen blocos. Entlang der Karnevalsmeilen sind Tribünen (camarotes) aufgebaut. Karten für blocos und camarotes: centraldocarnaval.com.br. Viele kleinere Musik und Karnevalsgruppen präsentieren sich im Pelourinho-Viertel – familiärer, entspannter, aber nicht weniger ausgelassen. Am späten Freitagnachmittag versammeln sich die Trommler Olodums vor der Casa de Olodum, am Sonntagnachmittag zelebrieren die Filhos de Gandhi das Eröffnungsritual auf dem Pelourinho.
Auch in Olinda und Recife wird auf der Straße gefeiert. Auf einer Bühne am Ponto Zero in der Altstadt Recifes präsentieren sich jede Nacht Frevo-, Maracatu- und Mangue-Beatguppen. Das Treffen der riesigen Pappmachépuppen ist einer der Höhepunkte des Karnevals in den engen Gassen von Olinda. Ausnahmezustand überall – das Programm von neun Städten ist hier zu finden: blocosderua.com
Als die Engländer das Fußballspiel Ende des 19. Jhs. nach Brasilien brachten, war es den weißen Eliten vorbehalten. Die ersten afrobrasilianischen Spieler mussten noch Reismehl zum Aufhellen der Haut benutzen. Heute teilen fast alle Brasilianer die Leidenschaft für den Nationalsport und wenn die Seleção, das Nationalteam, aufläuft, schlagen die meisten Herzen schneller. Fünfmal schon war Brasilien Weltmeister, mit Ballartisten, die bekannt sind für Kreativität, Eleganz und Schlitzohrigkeit im Spiel.
Brasilien hat eine der höchsten Einkommenskonzentrationen weltweit – ein Erbe der Kolonialzeit? Als Thomé de Souza von Salvador aus Brasilien für die portugiesische Krone in Besitz nahm, ahnte er nicht, welch unermesslichen Reichtum er vorfinden würde: Brasilholz, Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle und Kakao wurden nach Europa verschifft. Für die harte Arbeit auf den Plantagen versklavten die Portugiesen in drei Jahrhunderten vier bis sechs Millionen Afrikaner, mehr als jedes andere Land auf der Welt.
Als im 18. Jh. Gold und Diamanten gefunden wurden, zwang man die Sklaven in die Minen. Mit dem Reichtum wurden Kirchen und Paläste gebaut, in denen sich portugiesische Traditionen und brasilianisches Talent verewigten. Vila Rica (heute Ouro Preto) stieg Anfang des 18. Jhs. zur reichsten Stadt Amerikas auf.
Bis heute ist Brasilien ein gigantischer Rohstoffexporteur, verschifft Soja, Mais, Fleisch, Zucker, Kaffee, Orangensaftkonzentrat und Eisenerz. Brasiliens Flugzeugbauer Embraer konkurriert mit Boeing und Airbus, während auf dem Land noch Eselskarren unterwegs und Menschen in Favelas mangelernährt sind. Der unermessliche Reichtum des Landes konzentriert sich in den Händen einer weißen Elite, die sich gegen jeden Wandel sträubt und Sozialprogramme ablehnt, die den Armen Aufstiegschancen geben sollen.
Samba und Bossa Nova haben die brasilianische Musik berühmt gemacht. Ein Leben ohne Musik und Tanz? Für Brasilianer undenkbar! Irgendwo singt, spielt, trommelt oder tanzt immer jemand. Musik gehört dazu, ganz gleich ob intellektuelle MPB (Música Popular Brasileira), seelenvolle Sertanejo-Musik (die Countrymusik Brasiliens aus dem Sertão), poppige Axé-Music aus Bahia, Romantikschmelz, Funk und Rap, fetziger forró oder eindeutig zweideutiger pagode. Jede Region hat ihre eigenen Musikstile und ihre eigenen Stars. Die meisten Brasilianer sind begnadete Tänzer. Schon die Kleinsten üben vorm Fernseher und schauen, wie es die Musikstars machen. Das kannst du auch: bei den Proben der Sambaschulen in Rio oder der Trommelgruppen in Salvador. Ob Samba, Afro, Jazz oder Ballett – überall im Land gibt es Tanz- und Ballettschulen, Kurse in Sport- und Fitnessstudios.
Oder auf Brasilianisch: Vidas negras importam. Obwohl die brasilianische Bevölkerung eine wilde Mischung von Menschen unterschiedlichster ethnischer Herkunft ist, gibt es rassistische Diskriminierung. Das wollten die Brasilianer lange nicht wahrhaben, aber die statistischen Daten belegen die großen sozialen Diskrepanzen zwischen Brasilianern heller und dunkler Hautfarbe. Armut hat eine Farbe – und die ist dunkel. Das vorherrschende Schönheitsideal orientiert(e) sich an Nordeuropa: glatte, helle Haare und Haut. Aber in den letzten Jahren hat sich etwas verändert, viele Afrobrasilianer sind selbstbewusster geworden. Statt die Haare zu glätten, tragen die Jugendlichen Afromops, haben Rastazöpfe oder Flechtfrisuren. An den öffentlichen Universitäten gibt es heute ebenso wie bei öffentlichen Ausschreibungen Quotenregelungen für Afrobrasilianer und Indigene. Die Unternehmen ziehen nach und rassistische Beleidigungen können strafrechtlich verfolgt werden. Brasiliens Rechte lehnt die Quoten als „Rassismus gegen Weiße“ ab.
So heißt es in Brasilien. Wundere dich also nicht, wenn du einen Abgeordneten wie Sargento Isidoro aus dem Bundesstaat Bahia mit aufgeschlagener Bibel bei einer offiziellen Feier enthusiastisch tanzen siehst. Die Religion spielt im täglichen Leben immer noch eine enorm wichtige Rolle. Bis heute ist Brasilien die größte katholische Nation der Welt, doch der katholischen Kirche laufen die Gläubigen in Scharen davon, am häufigsten zu einer der modernen Pfingstkirchen, wo das persönliche Seelenheil vor allem gegen eine finanzielle Beteiligung zu haben ist. Die größten Gruppierungen – wie die Assembleia de Deus oder die Igreja Universal – haben monströse Tempel gebaut und besitzen sogar eigene Fernsehanstalten. Sie haben großen Einfluss in Gesellschaft und Politik und vertreten meist erzkonservative Positionen.
Schon aufgefallen, dass die meisten Brasilianer wie aus dem Ei gepellt aussehen? Gammellook ist allenfalls in Rio oder São Paulo und mit der „richtigen“ Marke angesagt. Und an Strümpfen in Sandalen erkennt man auf Anhieb die Touristen.
In Brasilien gilt es als knickrig und umständlich, wenn in einer Tischrunde jeder seinen Konsum selbst zahlt. Wenn die Rechnung geteilt werden soll, dann am besten durch die Zahl der Anwesenden.
Ungeschriebene Regel der Strandbekleidung: Knapp darf es sein, aber nicht ohne. FKK-Strände sind eine Seltenheit und oben ohne geht allenfalls am Posto 9 in Rio. Auch das Umziehen hinter vorgehaltenem Handtuch ist eher unüblich.
Immer ruhig und freundlich bleiben, auch wenn‘s mal länger dauert oder etwas schiefläuft! Brasilianer möchten ihr Gesicht wahren und weichen Konflikten lieber aus, als es drauf ankommen zu lassen. Dafür finden sie auch noch eine Lösung, wo es eigentlich keine gab. Am Ende freut man sich gemeinsam über den guten Ausgang.
Das in weiten Teilen des Landes tropische Klima hat seinen Preis: Bevor man auf die Straße geht, wird geduscht, frische Kleidung angezogen, das Haar gekämmt und Parfum aufgesprüht. Dem äußeren Chaos und Schmutz wird in Brasilien penible persönliche Ordnung und Sauberkeit entgegengesetzt.
Es gibt ein gut ausgebautes Inlandsflugnetz, zahlreiche Überlandbusverbindungen und einige wenige Eisenbahnverbindungen. In den Metropolen gibt es außerdem U- und Straßenbahnen.
Aus Deutschland kommend muss Fluggepäck am brasilianischen Eingangsflughafen (Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife, Brasilia etc.) entgegengenommen und für eine eventuelle Weiterreise zum Reiseziel innerhalb Brasiliens erneut aufgegeben werden. Eine Durchbeförderung erfolgt nicht.
Bei Autofahrten ist aufgrund des zum Teil schlechten Zustands vieler Straßen äußerste Vorsicht geboten. Auf manchen Autobahnen besteht Mautpflicht, die in bar an Mautstationen entrichtet werden kann.
In den Städten empfiehlt sich in der Regel die Benutzung der relativ preiswerten Taxis oder anderer Fahrdienste.
Eine Verständigung in deutscher Sprache ist in der Regel nicht möglich. Auch englische Sprachkenntnisse sind außerhalb der großen Hotels und Touristenschwerpunkte wenig verbreitet. Spanisch wird im Süden Brasiliens teilweise verstanden. Auch nur rudimentäre Portugiesisch-Kenntnisse werden dankbar angenommen und sind in jedem Falle hilfreich.
Für das Führen von Fahrzeugen in Brasilien bei touristischen Aufenthalten genügen grundsätzlich ein deutscher Führerschein sowie ein zusätzlicher Identitätsnachweis (Reisepass). Zur Vermeidung von Missverständnissen und Verständigungsproblemen wird jedoch empfohlen, neben dem nationalen deutschen Führerschein einen internationalen Führerschein oder eine beglaubigte portugiesische Übersetzung des deutschen nationalen Führerscheins, mitzuführen.
Lediglich für die alten grauen Führerscheine ist das Mitführen einer beglaubigten Übersetzung zwingend vorgeschrieben. Für Inhaber der Führerscheine der Klassen C (alle), D und DE gilt in Brasilien ein Mindestalter von 21 Jahren.
Es gibt keine Hinweise auf besondere Schwierigkeiten; die Akzeptanz ist insbesondere in Großstädten gut ausgeprägt.
Von jeglichem Kontakt mit Drogen wird nachdrücklich abgeraten. Drogendelikte, auch die Beförderung von Drogen über die Landesgrenzen, werden in Brasilien streng geahndet. Es drohen hohe Strafen, auch für Drogenkuriere, und auch dann, wenn Reisegepäck, Pakete, Geschenke, Warenproben o.ä. für Dritte transportiert werden sollen. Haftstrafen müssen regelmäßig - oft unter schwer erträglichen Bedingungen - in Brasilien verbüßt werden.
Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen wird in Brasilien mit Freiheitsstrafe zwischen vier und zehn Jahren geahndet. Die Täter müssen regelmäßig mit Inhaftierung und Bloßstellung in der Presse rechnen. Darüber hinaus werden solche Taten, wenn sie von Deutschen oder an Deutschen im Ausland begangen werden, auch in Deutschland strafrechtlich verfolgt.
Auch einvernehmliche sexuelle Handlungen mit Minderjährigen sind nach brasilianischem Recht strafbar. In der Vergangenheit führte bereits das Fotografieren von Kindern und Jugendlichen in Badebekleidung am Strand zum Einschreiten der brasilianischen Behörden. Zu besonderer Zurückhaltung in diesem Bereich wird deshalb dringend geraten.
Baden "oben ohne" gilt in Brasilien als Erregung öffentlichen Ärgernisses; ebenso das Wechseln der Kleidung in der Öffentlichkeit, z. B. am Strand. Beides kann zur Festnahme bzw. einem Gerichtsverfahren führen.
Brasilien verfügt über strenge Strafvorschriften zum Schutz von Flora und Fauna. Verstöße werden von den brasilianischen Behörden konsequent verfolgt und auch mit Haftstrafen geahndet. Besonders streng werden Versuche verfolgt, freilebende und geschützte Pflanzen und Tiere aus Brasilien zu exportieren. Das gilt für nahezu alle Zierfischarten aus dem Amazonasbecken, für Pflanzensetzlinge und -samen sowie für Insekten und Spinnen (Vogelspinne). Bereits der Transport geschützter Tiere oder Pflanzen aus einem brasilianischen Bundesstaat in einen anderen ist - sofern keine ausdrückliche staatliche Genehmigung vorliegt - strafbar. Es gibt einen umfangreichen Katalog in Brasilien geschützter Tiere und Pflanzen.
Für Reisen in Indigenenschutzgebiete wird eine vorher bei der FUNAI (Nationale Indigenenstiftung) einzuholende Genehmigung benötigt. Wer ohne eine solche Autorisierung in einem Schutzgebiet angetroffen wird, muss mit Beschlagnahmung seiner Ausrüstung und empfindlichen Strafen rechnen.
Landeswährung ist der Real (BRL). Die gängigen internationalen Kreditkarten werden landesweit akzeptiert. Bargeldabhebungen mit deutschen Kreditkarten oder Debitkarten (Girocard) mit Maestro-Symbol sind an entsprechend gekennzeichneten Automaten (u. a. Citibank, Banco24Horas, Banco do Brasil, Bradesco) grundsätzlich weiterhin möglich. Viele Reisende berichten jedoch von Schwierigkeiten.
Üblich sind Begrenzungen des täglich aus Bargeldautomaten ziehbaren Geldbetrages auf zwischen 500 oder 2.500 BRL (je nach Bank und Region Brasiliens). Alternative Möglichkeiten der Geldversorgung sollten in Betracht gezogen werden. V-Pay-Karten werden im außereuropäischen Ausland nicht akzeptiert.
Bei fehlgeschlagenen Barabhebungen an Bankautomaten ist unbedingt der ausgegebene Bankbeleg aufzubewahren, da manchmal trotzdem eine Belastung des deutschen Kontos erfolgt. Insbesondere ist auf Vorrichtungen zu achten, mit denen die Kartendaten kopiert oder das Eintippen der Geheimzahlen aufgezeichnet werden könnte.
Seit 2016 kommt es zu einer Zunahme der Gelbfieberfälle im Südosten Brasiliens. Ein Ansteckungsrisiko besteht auch in den Bundesstaaten São Paulo, Paraná, Santa Catarina, Minas Gerais und Mato Grosso. Aus der Küstenregion des Bundesstaates Rio de Janeiro (Ilha Grande, Ilhabela und Angra dos Reis) wurden wiederholt Gelbfieberfälle auch mit Todesfolge bei ungeimpften Reiserückkehrern gemeldet.
Nur noch wenige Gebiete sind derzeit gelbfieberfrei bzw. bisher ohne gemeldete Fälle. Es werden große Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten durchgeführt. Bisher wurden alle Infektionen im sylvatischen Zyklus akquiriert, bei Aufenthalt in bewaldeten Gebieten, ohne dass sich ein urbaner Zyklus (Mensch-Mücke-Mensch-Übertragung, Stadtgelbfieber) etablieren konnte.
Brasilien verlangt bei der Einreise aus Europa keinen Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Der größte Teil Brasiliens ist jedoch Gelbfieberendemiegebiet, sodass eine Impfung zum persönlichen Schutz notwendig ist. Die Gefährdung in den betroffenen Regionen kann sich kurzfristig ändern.
Die Impfung wird allen Reisenden ab dem vollendeten neunten Lebensmonat spätestens zehn Tage vor Einreise nach Brasilien dringend empfohlen.
Bei anschließender Weiterreise in bestimmte Drittstaaten kann der Nachweis eines Impfschutzes aus Brasilien kommend bei Einreise erforderlich sein. Es ist zu beobachten, dass die Länder in der Region Süd- und Mittelamerika verstärkte Kontrollen durchführen und sich Einreisebestimmungen ändern, siehe auch
Für die reisemedizinische Beratung wird empfohlen, bei der Impfindikation den genauen Reiseverlauf der Patienten, die aktuellen epidemiologischen Daten und auch mögliche Weiterreisen zu beachten. Im Zweifel empfiehlt das Auswärtige Amt die Impfung.
Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zikaviren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.
Dengueviren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern, Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen schwerwiegende Komplikationen inklusive möglicher Todesfolge auf. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Denguefieber. Zu Jahresbeginn 2025 wurden in Brasilien alle 4 Serotypen nachgewiesen.
Chikungunyaviren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunyafieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Weitere Informationen siehe Chikungunya-Fieber.
Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.
Ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig im Amazonasbecken (Teile der Bundesstaaten Acre, Amapá, Amazonas, Roraima, Teile des Nordostens und des Südwestens von Pará).
Ein mittleres Risiko liegt im Bundesstaat Rondônia, im Norden und Westen von Pará, im Westen von Mato Grosso, bei Flussreisen auf dem Amazonas (von Iquitos in Peru bis zum Delta, Manaus) sowie den Stadtzentren von Boa Vista und Porto Velho vor. Ein geringes Risiko besteht im Rest von Pará und Mato Grosso, Teilen von Mato Grosso do Sul, Maranhao und vereinzelt in den ländlichen bewaldeten Regionen der Bundesstaaten Alagoas, Bahia, Ceará, Espirito Santo, São Paulo, Santa Catarina und Tocantins.
Malariafrei sind die Städte Brasilia, Rio de Janeiro, São Paulo, Recife, Fortaleza und Salvador, Iguaçu-Fälle. Der Anteil an Malaria tertiana (P. vivax) beträgt 83%, Malaria tropica-Fälle (P. falciparum) und Mischinfektionen machen 17% aus. Eine Karte der Risikogebiete stellt die zur Verfügung.
Die Notwendigkeit einer Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) hängt von Ihrem Reiseprofil ab. Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird. empfohlen.
Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:
Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.
Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:
Im Bundesstaat São Paulo treten vereinzelte Fälle dieser saisonal durch Zecken übertragenen bakteriellen Infektionskrankheit auf. In der Regel kommt es zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlägen. In ungünstigen Fällen kann es beim Befall von Lunge, Nieren und dem Gastrointestinaltrakt zu lebensgefährlichen Komplikationen/Blutungen kommen.
Die Übertragung erfolgt normalerweise durch Raubwanzen, deren infizierter Kot in die Bisswunde gelangt. In den ländlichen Regionen kann es in sehr einfachen Unterkünften bei fehlenden Schutzmaßnahmen zu Infektionen mit der Chagas-Krankheit kommen.
Bei den letzten aktuellen Ausbrüchen (zuletzt Bahia 2023) erfolgte die Übertragung durch die orale Aufnahme der Parasiten über verunreinigte Frucht- bzw. Zuckerrohrsäfte ("garapa"). Dieser Übertragungsweg scheint sich zu häufen und soll inzwischen für die meisten Fälle in den Endemiegebieten verantwortlich sein.
In der akuten Erkrankungsphase treten grippeähnliche Symptome und bei Übertragung durch den infizierten Kot in bis zu 50% eine Schwellung des Augenlides auf. Jahre nach der Infektion kann es zu gravierenden Organveränderungen mit Todesfällen kommen.
In den ländlichen Regionen insbesondere im Norden und Nordosten kommt sowohl die Haut-/Schleimhaut-Leishmaniasis als auch die Organ-Leishmaniasis vor. Überträger der Parasiten sind dämmerungs- und nachtaktive kleine Sandmücken, die sich bevorzugt in feuchten und schattigen Habitaten aufhalten. Bei schlecht-heilenden Insektenstichen oder anhaltendem unklaren Fieber sollten beide Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Das medizinische Versorgungsangebot ist zumindest in den großen Städten im privaten Sektor überwiegend auf westeuropäischem Standard. Der öffentliche Sektor ist hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und z.T. hygienischer Ressourcen insbesondere in ländlichen Regionen nicht selten defizitär strukturiert.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass vor jeder Aufnahme und Behandlung in Privatkliniken, unabhängig von einer bestehenden Auslandskrankenversicherung, eine hohe Vorauszahlung in bar oder per Kreditkarte zu leisten ist. Ansonsten wird gar nicht erst mit der Diagnostik oder Behandlung angefangen.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss auch den medizinischen Haftungsausschluss
Letzte Änderungen:
Sicherheit – Kriminalität
Reiseinfos – Infrastruktur/Verkehr
Einreise und Zoll – Deutsch-brasilianische Doppelstaater; Reisen über Drittstaaten; Einfuhrbestimmungen
Redaktionelle Änderungen
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Von Reisen in die unmittelbaren Grenzgebiete zu Venezuela wird abgeraten.
Aufgrund der andauernden Krise in Venezuela und damit verbundener Bandenkriminalität, Schmuggel und Flüchtlingen sowie begrenzter Präsenz von Sicherheitskräften wird von Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet abgeraten. Es kann zu kurzfristigen Grenzschließungen kommen.
Die Kriminalitätsrate und die Gefahr, Opfer eines Raubüberfalls oder eines anderen Gewaltverbrechens zu werden, sind in Brasilien hoch, besonders in den Großstädten wie Belém, Fortaleza, Maceio, Porto Alegre, Recife, Rio de Janeiro, Salvador, São Luiz und São Paulo. Dort wiederum sind Armensiedlungen (Favelas) besonders stark betroffen. Die Favelas von Rio de Janeiro waren zuletzt immer wieder von Gewaltakten, z.T. mit Todesfolge betroffen. Favelas werden teilweise von Kriminellen und Drogenbanden kontrolliert. Bewaffneten Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei, fallen häufig auch Unbeteiligte zum Opfer.
Eine Häufung krimineller Zwischenfälle ist vor allem in weniger belebten Straßen der Innenstädte, an Stränden sowie auf Zubringerautobahnen zu den Flughäfen zu verzeichnen. In größeren Flughäfen können Taxis bereits im Flughafengebäude gebucht und bezahlt werden, was mit höherer Sicherheit verbunden ist.
Auf Straftaten im Umfeld der Prostitution (Diebstähle, Raub, Überfälle etc.) wird besonders hingewiesen. Verbreitet ist die Verabreichung von Getränken mit Schlaf- bzw. willensverändernden Mitteln.
Über Dating-Apps arrangierte Treffen werden zunehmend auch für Überfälle bzw. Straftaten missbraucht.
Vereinzelt wird auch von Überfällen bei geführten Bootsfahrten im Amazonasgebiet berichtet.
Täter sind häufig bewaffnet und stehen oft unter Drogeneinfluss, sodass vor dem Gebrauch von Waffen, auch aus nichtigem Grund, nicht zurückgeschreckt wird.
Zur Hauptverkehrszeit kommt es in überfüllten Bussen und Zügen häufiger zu Taschendiebstählen.
Reisende werden gegen ihren Willen und in Unkenntnis als „Drogenschmuggler" missbraucht.
Wanderungen in den Naturparks in und außerhalb der Städte sollten aufgrund der Gefahr von Überfällen nach Möglichkeit nur in Gruppen und auf markierten und belebten Wegen unternommen werden.
Bei Fahrten mit dem Pkw sollten Navigations-Apps mit Vorsicht genutzt werden. Einige Apps haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass Touristen über vermeintliche Abkürzungen unwissentlich in von bewaffneten Gruppen kontrollierte Stadtteile gelangten. Aus Sicherheitsgründen sollten daher bevorzugt die Hauptverkehrsstraßen genutzt werden.
Es kommt immer wieder vor, dass Kreditkarten kopiert werden, um im Anschluss missbräuchlich hohe Beträge abzubuchen.
In ganz Rio de Janeiro, auch in den beliebten Stadtvierteln Copacabana, Ipanema, Leblon, Botafogo, Santa Teresa und im Ausgehviertel Lapa ereignen sich immer wieder Diebstähle und Überfälle, auch tagsüber. Die Täter, die teilweise in Gruppen agieren, haben es insbesondere auf Mobiltelefone, Schmuck, Debit- und Kreditkarten und Bargeld abgesehen. Nach Einbruch der Dunkelheit ist nochmals gesteigerte Wachsamkeit geboten.
Außerdem ist eine Häufung von Fällen zu beobachten, bei denen Strandverkäufer oder Taxifahrer mithilfe manipulierter Kartenleseterminals (z.B. Displays ohne Anzeige des Betrags), durch gezieltes Ablenken (z.B. Display wird gegen das Sonnenlicht gehalten oder das Gerät funktioniert angeblich nicht und andere Verkäufer bieten ihres an) ein Vielfaches des vereinbarten Betrags abbuchen.
Im Ausgehviertel Lapa sowie bei der häufig von Touristinnen und Touristen besuchten Veranstaltung „Pedra do Sal" ereigneten sich zuletzt mehrere Fälle von durch Gelegenheits- bzw. vermeintlich romantischen Bekanntschaften verabreichten Getränken mit Schlaf- bzw. willensverändernden Mitteln („K.-o.-Tropfen"), um die Opfer anschließend in deren Hotelzimmern bzw. Airbnb- oder ähnlichen Unterkünften auszurauben.
Das Zentrum (Centro) Rios ist nach Geschäftsschluss, am Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen unbelebt und nicht sicher. Die teils menschenleeren Straßen der Innenstadt sollten daher zu diesen Zeiten gemieden werden.
Insbesondere in den informellen Armensiedlungen (sogenannte „Favelas"), die von bewaffneten kriminellen Gruppen kontrolliert werden, kommt es immer wieder zu Schusswechseln, bei denen oft auch Unbeteiligte zu Schaden kommen.
In São Paulo ist das historische Stadtzentrum um die Praça da Sé (vor der Kathedrale) unter der Woche nachts sowie nach Geschäftsschluss am Wochenende unbelebt und nicht sicher. Gleiches gilt für die Gegend um die belebte Metro-Station „Estaçao da Luz", die zu den genannten Zeiten gemieden werden sollte. Im Stadtzentrum gibt es viele Obdachlose, die zum Teil drogensüchtig sind und Passanten belästigen.
Auch bewaffnete Überfälle und Blitzentführungen in bevorzugten, besseren Wohngegenden haben zugenommen und führen, auch tagsüber, nicht selten zu Schusswechseln mit privaten Sicherheitskräften oder Polizisten (häufig auch in Zivil).
Der Nordosten leidet unter der höchsten Gewaltkriminalität in Brasilien. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Bahia (der gewalttätigste in Brasilien) und seine Hauptstadt Salvador. Es gibt dort viele Drogenbanden und Milizen, die sich gegenseitig und die Polizei bekämpfen.
Daneben gehören auch Fortaleza, Natal und Recife zu den gefährlichsten Städten der Welt.
Bewaffnete Überfälle auf Touristen sowie auf Pkw und Überlandbusse sind keine Seltenheit.
Das Klima ist im Norden und Zentrum tropisch und im Süden subtropisch.
In der Regenzeit, die im Süden und Südosten von November bis Anfang April und im Nordosten von April bis Juli andauert, kommt es regelmäßig zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Dies führt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen durch unpassierbare Straßen und Brücken.
Es gibt ein gut ausgebautes Inlandsflugnetz, zahlreiche Überlandbusverbindungen und einige wenige Eisenbahnverbindungen. In den Metropolen gibt es außerdem U- und Straßenbahnen.
Aus Deutschland kommend muss Fluggepäck am brasilianischen Eingangsflughafen (Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife, Brasilia etc.) entgegengenommen und für eine eventuelle Weiterreise zum Reiseziel innerhalb Brasiliens erneut aufgegeben werden. Eine Durchbeförderung erfolgt nicht.
Bei Autofahrten ist aufgrund des zum Teil schlechten Zustands vieler Straßen äußerste Vorsicht geboten. Auf manchen Autobahnen besteht Mautpflicht, die in bar an Mautstationen entrichtet werden kann.
In den Städten empfiehlt sich in der Regel die Benutzung der relativ preiswerten Taxis oder anderer Fahrdienste.
Eine Verständigung in deutscher Sprache ist in der Regel nicht möglich. Auch englische Sprachkenntnisse sind außerhalb der großen Hotels und Touristenschwerpunkte wenig verbreitet. Spanisch wird im Süden Brasiliens teilweise verstanden. Auch nur rudimentäre Portugiesisch-Kenntnisse werden dankbar angenommen und sind in jedem Falle hilfreich.
Für das Führen von Fahrzeugen in Brasilien bei touristischen Aufenthalten genügen grundsätzlich ein deutscher Führerschein sowie ein zusätzlicher Identitätsnachweis (Reisepass). Zur Vermeidung von Missverständnissen und Verständigungsproblemen wird jedoch empfohlen, neben dem nationalen deutschen Führerschein einen internationalen Führerschein oder eine beglaubigte portugiesische Übersetzung des deutschen nationalen Führerscheins, mitzuführen.
Lediglich für die alten grauen Führerscheine ist das Mitführen einer beglaubigten Übersetzung zwingend vorgeschrieben. Für Inhaber der Führerscheine der Klassen C (alle), D und DE gilt in Brasilien ein Mindestalter von 21 Jahren.
Es gibt keine Hinweise auf besondere Schwierigkeiten; die Akzeptanz ist insbesondere in Großstädten gut ausgeprägt.
Von jeglichem Kontakt mit Drogen wird nachdrücklich abgeraten. Drogendelikte, auch die Beförderung von Drogen über die Landesgrenzen, werden in Brasilien streng geahndet. Es drohen hohe Strafen, auch für Drogenkuriere, und auch dann, wenn Reisegepäck, Pakete, Geschenke, Warenproben o.ä. für Dritte transportiert werden sollen. Haftstrafen müssen regelmäßig - oft unter schwer erträglichen Bedingungen - in Brasilien verbüßt werden.
Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen wird in Brasilien mit Freiheitsstrafe zwischen vier und zehn Jahren geahndet. Die Täter müssen regelmäßig mit Inhaftierung und Bloßstellung in der Presse rechnen. Darüber hinaus werden solche Taten, wenn sie von Deutschen oder an Deutschen im Ausland begangen werden, auch in Deutschland strafrechtlich verfolgt.
Auch einvernehmliche sexuelle Handlungen mit Minderjährigen sind nach brasilianischem Recht strafbar. In der Vergangenheit führte bereits das Fotografieren von Kindern und Jugendlichen in Badebekleidung am Strand zum Einschreiten der brasilianischen Behörden. Zu besonderer Zurückhaltung in diesem Bereich wird deshalb dringend geraten.
Baden „oben ohne" gilt in Brasilien als Erregung öffentlichen Ärgernisses; ebenso das Wechseln der Kleidung in der Öffentlichkeit, z. B. am Strand. Beides kann zur Festnahme bzw. einem Gerichtsverfahren führen.
Brasilien verfügt über strenge Strafvorschriften zum Schutz von Flora und Fauna. Verstöße werden von den brasilianischen Behörden konsequent verfolgt und auch mit Haftstrafen geahndet. Besonders streng werden Versuche verfolgt, freilebende und geschützte Pflanzen und Tiere aus Brasilien zu exportieren. Das gilt für nahezu alle Zierfischarten aus dem Amazonasbecken, für Pflanzensetzlinge und –samen sowie für Insekten und Spinnen (Vogelspinne). Bereits der Transport geschützter Tiere oder Pflanzen aus einem brasilianischen Bundesstaat in einen anderen ist – sofern keine ausdrückliche staatliche Genehmigung vorliegt – strafbar. Es gibt einen umfangreichen Katalog in Brasilien geschützter Tiere und Pflanzen.
Für Reisen in Indigenenschutzgebiete wird eine vorher bei der FUNAI (Nationale Indigenenstiftung) einzuholende Genehmigung benötigt. Wer ohne eine solche Autorisierung in einem Schutzgebiet angetroffen wird, muss mit Beschlagnahmung seiner Ausrüstung und empfindlichen Strafen rechnen.
Landeswährung ist der Real (BRL). Die gängigen internationalen Kreditkarten werden landesweit akzeptiert. Bargeldabhebungen mit deutschen Kreditkarten oder Debitkarten (Girocard) mit Maestro-Symbol sind an entsprechend gekennzeichneten Automaten (u. a. Citibank, Banco24Horas, Banco do Brasil, Bradesco) grundsätzlich weiterhin möglich. Viele Reisende berichten jedoch von Schwierigkeiten.
Üblich sind Begrenzungen des täglich aus Bargeldautomaten ziehbaren Geldbetrages auf zwischen 500 oder 2.500 BRL (je nach Bank und Region Brasiliens). Alternative Möglichkeiten der Geldversorgung sollten in Betracht gezogen werden. V-Pay-Karten werden im außereuropäischen Ausland nicht akzeptiert.
Bei fehlgeschlagenen Barabhebungen an Bankautomaten ist unbedingt der ausgegebene Bankbeleg aufzubewahren, da manchmal trotzdem eine Belastung des deutschen Kontos erfolgt. Insbesondere ist auf Vorrichtungen zu achten, mit denen die Kartendaten kopiert oder das Eintippen der Geheimzahlen aufgezeichnet werden könnte.
Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes. Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
Anmerkungen:
Reisedokumente müssen bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Deutsche Staatsangehörige dürfen für touristische oder geschäftliche Zwecke nach Brasilien visumfrei ein- oder durch Brasilien durchreisen und sich höchstens 90 Tage während eines Sechs-Monats-Zeitraums dort aufhalten. Hierunter fallen:
Bei einem von vornherein beabsichtigten Aufenthalt über 90 Tagen ist unbedingt vor Ausreise ein Visum bei der für den Wohnort zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Deutschland zu beantragen.
Ebenso sollten diejenigen Personen, die beabsichtigen entlohnte Tätigkeiten auszuüben, einer Beschäftigung nachzugehen, in der Forschung tätig zu sein, ein Praktikum oder Studien zu absolvieren, Sozialarbeit zu verrichten, technische Hilfe zu leisten oder missionarisch, religiös oder künstlerisch tätig zu sein, grundsätzlich vor der Einreise bei der zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Erfahrung bringen, ob für die geplante Reise ein Visum benötigt wird bzw. dort ein Visum beantragen. Die nachträgliche Erteilung eines Visums in Brasilien ist nicht möglich.
Brasilianische Minderjährige (auch Doppelstaater), die nicht von beiden Elternteilen oder Erziehungsberechtigten begleitet werden, bedürfen einer entsprechenden Einverständniserklärung des nicht mitreisenden Elternteils bzw. beider Eltern oder Erziehungsberechtigten. Die elterliche Einverständniserklärung muss zur Beglaubigung entweder vor einem brasilianischen Konsularbeamten an einer brasilianischen Auslandsvertretung oder bei einem brasilianischen Notariat (Cartório) abgegebenen werden, sofern sie nicht im brasilianischen Reisepass des/der Minderjährigen vermerkt ist.
Zum Thema „Reisegenehmigung für Minderjährige" bietet die brasilianische Botschaft in Berlin ausführliche Hinweise.
Es wird dringend empfohlen, sich rechtzeitig vor Einreise des Kindes in Brasilien bei der zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung zu informieren und die notwendigen Vorkehrungen zu treffen.
Auch wenn die Pflicht zur Vorlage einer Reisegenehmigung nach Auskunft der brasilianischen Botschaft in Berlin auf nicht-brasilianische Minderjährige grundsätzlich nicht zutrifft, ist es dennoch empfehlenswert, dem ohne Begleitung durch die Eltern bzw. mit nur einem Elternteil ins Ausland reisenden Kind neben dem erforderlichen Ausweisdokument eine formlose Einverständniserklärung sowie eine Kopie der Ausweisdatenseite des/der Personensorgeberechtigten mitzugeben.
Für Reisende, die neben der deutschen auch die brasilianische Staatsangehörigkeit besitzen, gilt grundsätzlich, dass sie mit dem brasilianischen Reisepass nach Brasilien ein- und ausreisen müssen.
Um Probleme bei der Ein- und Ausreise zu vermeiden, sollten deutsch-brasilianische Doppelstaater einen gültigen brasilianischen Reisepass mit sich führen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Polícia Federal (nur auf Portugiesisch) und bei der für Sie zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Deutschland.
Über die Ein- und Ausreise entscheiden die brasilianischen Grenzbeamten.
Die deutschen Auslandsvertretungen in Brasilien können in Problem-/Zweifelsfällen nicht weiterhelfen.
Reisende, die beabsichtigen von Brasilien in einen Drittstaat oder mit Transit in einem Drittstaat nach Europa zu reisen, sollten sich informieren, ob für die Einreise in diesen Drittstaat bestimmte Voraussetzungen, wie z. B. die Vorlage einer Reisekrankenversicherung oder der Nachweis einer Gelbfieberimpfung zu erfüllen sind.
Besonders Südamerikareisende sollten sich über Einreisevoraussetzungen informieren, da einige Nachbarländer Brasiliens den Nachweis einer Gelbfieberimpfung (z. B. Ecuador) oder die Vorlage einer Reisekrankenversicherung (z. B. Argentinien) verlangen.
Eine Liste, welche Länder bei Einreise aus Brasilien eine Gelbfieberimpfung vorschreiben, finden Sie auf der Webseite der WHO.
Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei der für Sie zuständigen Auslandsvertretung des Ziellandes. Weitere Hinweise bieten die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts.
Sollte kein entsprechender Nachweis vorgelegt werden können, kann kann bereits die Beförderung von Flughäfen in Brasilien abgelehnt werden. Impfausweise sollten immer im Original mitgeführt werden, da Kopien oftmals nicht anerkannt werden.
Die deutschen Auslandsvertretungen in Brasilien können in Problem-/Zweifelsfällen nicht weiterhelfen.
Gegenstände für den persönlichen Bedarf des Einreisenden, die für die Fahrt oder den Aufenthalt vorgesehen sind, können zollfrei eingeführt werden.
Ein striktes Einfuhrverbot besteht für Drogen, frische Nahrungsmittel, bereits exportierten brasilianischen Alkohol und ausländische Zigarettenmarken, die nicht in Brasilien im Handel erhältlich sind. Die Einfuhr elektronischer Zigaretten und Verdampfer/Vaporisatoren, inklusive der Ersatzteile und E-Liquid, ist ebenfalls verboten.
Devisen dürfen unbegrenzt eingeführt werden.
Allerdings müssen Beträge, die den Gegenwert von 10.000 USD übersteigen, unabhängig von Währung und Form, bei der Einreise deklariert werden.
Verschreibungspflichtige Medikamente ebenso wie bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können unter Vorlage des Arztrezeptes, welches den Namen des Patienten und des Medikaments/Ergänzungsmittels eindeutig erkennen lässt, eingeführt werden.
Detaillierte Einfuhrbestimmungen erteilt die brasilianische Receita Federal (Portugiesisch) und die brasilianische Botschaft in London (Englisch).
Nähere Informationen dazu sowie eventuell notwendige Formulare bietet die brasilianische Botschaft in Berlin.
Insbesondere die Ausfuhr von (ggf. zuvor eingeführten) Haustieren aus Brasilien gestaltet sich als Herausforderung mit hohen bürokratischen Hürden. Es wird geraten, sich ggf. an die brasilianischen Behörden und/oder entsprechende brasilianische Dienstleister zu wenden. Eine Quarantänefrist für Haustiere bei der Einfuhr nach Brasilien besteht nicht. Die Einfuhr lebender Vögel nach Brasilien ist untersagt.
Seit 2016 kommt es zu einer Zunahme der Gelbfieberfälle im Südosten Brasiliens. Ein Ansteckungsrisiko besteht auch in den Bundesstaaten São Paulo, Paraná, Santa Catarina, Minas Gerais und Mato Grosso. Aus der Küstenregion des Bundesstaates Rio de Janeiro (Ilha Grande, Ilhabela und Angra dos Reis) wurden wiederholt Gelbfieberfälle auch mit Todesfolge bei ungeimpften Reiserückkehrern gemeldet.
Nur noch wenige Gebiete sind derzeit gelbfieberfrei bzw. bisher ohne gemeldete Fälle. Es werden große Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten durchgeführt. Bisher wurden alle Infektionen im sog. sylvatischen Zyklus akquiriert, d.h. bei Aufenthalt in bewaldeten Gebieten, ohne dass sich ein urbaner Zyklus (Mensch-Mücke-Mensch-Übertragung, Stadtgelbfieber) etablieren konnte.
Brasilien verlangt bei der Einreise aus Europa keinen Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Der größte Teil Brasiliens ist jedoch Gelbfieberendemiegebiet, sodass eine Impfung zum persönlichen Schutz notwendig ist. Die Gefährdung in den betroffenen Regionen kann sich kurzfristig ändern.
Die Impfung wird allen Reisenden ab dem vollendeten neunten Lebensmonat spätestens zehn Tage vor Einreise nach Brasilien dringend empfohlen.
Bei anschließender Weiterreise in bestimmte Drittstaaten kann der Nachweis eines Impfschutzes aus Brasilien kommend bei Einreise erforderlich sein. Es ist zu beobachten, dass die Länder in der Region Süd- und Mittelamerika verstärkte Kontrollen durchführen und sich Einreisebestimmungen ändern, siehe auch Einreise und Zoll - Reisen über Drittstaaten/Weiterreisen in Drittstaaten.
Für die reisemedizinische Beratung wird empfohlen, bei der Impfindikation den genauen Reiseverlauf der Patienten, die aktuellen epidemiologischen Daten und auch mögliche Weiterreisen zu beachten. Im Zweifel empfiehlt das Auswärtige Amt die Impfung.
Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zikaviren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.
Dengueviren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern, Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen schwerwiegende Komplikationen inklusive möglicher Todesfolge auf. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Denguefieber. Zu Jahresbeginn 2025 wurden in Brasilien alle 4 Serotypen nachgewiesen.
Chikungunyaviren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunyafieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Weitere Informationen siehe Chikungunya-Fieber.
Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.
Ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig im Amazonasbecken (Teile der Bundesstaaten Acre, Amapá, Amazonas, Roraima, Teile des Nordostens und des Südwestens von Pará).
Ein mittleres Risiko liegt im Bundesstaat Rondônia, im Norden und Westen von Pará, im Westen von Mato Grosso, bei Flussreisen auf dem Amazonas (von Iquitos in Peru bis zum Delta, inkl. Manaus) sowie den Stadtzentren von Boa Vista und Porto Velho vor. Ein geringes Risiko besteht im Rest von Pará und Mato Grosso, Teilen von Mato Grosso do Sul, Maranhao und vereinzelt in den ländlichen bewaldeten Regionen der Bundesstaaten Alagoas, Bahia, Ceará, Espirito Santo, São Paulo, Santa Catarina und Tocantins.
Malariafrei sind die Städte Brasilia, Rio de Janeiro, São Paulo, Recife, Fortaleza und Salvador, Iguaçu-Fälle. Der Anteil an Malaria tertiana (P. vivax) beträgt 83%, Malaria tropica-Fälle (P. falciparum) und Mischinfektionen machen 17% aus. Eine Karte der Risikogebiete stellt die DTG zur Verfügung.
Die Notwendigkeit einer Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) hängt von Ihrem Reiseprofil ab. Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird ggfs. empfohlen.
Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:
Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.
Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:
Im Bundesstaat São Paulo treten vereinzelte Fälle dieser saisonal durch Zecken übertragenen bakteriellen Infektionskrankheit auf. In der Regel kommt es zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlägen. In ungünstigen Fällen kann es beim Befall von Lunge, Nieren und dem Gastrointestinaltrakt zu lebensgefährlichen Komplikationen/Blutungen kommen.
Die Übertragung erfolgt normalerweise durch Raubwanzen, deren infizierter Kot in die Bisswunde gelangt. In den ländlichen Regionen kann es in sehr einfachen Unterkünften bei fehlenden Schutzmaßnahmen zu Infektionen mit der Chagas-Krankheit kommen.
Bei den letzten aktuellen Ausbrüchen (zuletzt Bahia 2023) erfolgte die Übertragung durch die orale Aufnahme der Parasiten über verunreinigte Frucht- bzw. Zuckerrohrsäfte („garapa"). Dieser Übertragungsweg scheint sich zu häufen und soll inzwischen für die meisten Fälle in den Endemiegebieten verantwortlich sein.
In der akuten Erkrankungsphase treten grippeähnliche Symptome und bei Übertragung durch den infizierten Kot in bis zu 50% eine Schwellung des Augenlides auf. Jahre nach der Infektion kann es zu gravierenden Organveränderungen mit Todesfällen kommen.
In den ländlichen Regionen insbesondere im Norden und Nordosten kommt sowohl die Haut-/Schleimhaut-Leishmaniasis als auch die Organ-Leishmaniasis vor. Überträger der Parasiten sind dämmerungs- und nachtaktive kleine Sandmücken, die sich bevorzugt in feuchten und schattigen Habitaten aufhalten. Bei schlecht-heilenden Insektenstichen oder z.B. anhaltendem unklaren Fieber sollten beide Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Das medizinische Versorgungsangebot ist zumindest in den großen Städten im privaten Sektor überwiegend auf westeuropäischem Standard. Der öffentliche Sektor ist hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und z.T. hygienischer Ressourcen insbesondere in ländlichen Regionen nicht selten defizitär strukturiert.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass vor jeder Aufnahme und Behandlung in Privatkliniken, unabhängig von einer bestehenden Auslandskrankenversicherung, eine u.U. hohe Vorauszahlung in bar oder per Kreditkarte zu leisten ist. Ansonsten wird u.U. gar nicht erst mit der Diagnostik oder Behandlung angefangen.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss auch den medizinischen Haftungsausschluss
Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.
Die medizinische Versorgung im Lande ist, soweit es sich um die größeren Städte handelt, mit der in Europa zu vergleichen. Sie ist auf dem Lande jedoch vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Deutsch-, französisch- oder englischsprachige Ärzte sind in allen größeren Städten zu finden. Die deutschen Auslandsvertretungen vor Ort stellen auf Wunsch Listen der ihnen bekannten deutsch- und englischsprachigen Ärzte zur Verfügung. Das Hauptkrankenhaus in São Paulo ist das Hospital das Clinicas. Die Kosten der medizinischen Behandlungen sind hoch.
Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen.
Wasser sollte zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.
Milch ist außerhalb der Stadtgebiete in der Regel nicht pasteurisiert und sollte abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser weiterverarbeiten. Produkte aus ungekochter Milch sollte man meiden. Fleisch- oder Fischgerichte sollten nur gut durchgekocht und heiß serviert gegessen werden. Den Genuss von Schweinefleisch, Mayonnaise und Salat am besten vermeiden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden.
Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist für die Einreise nicht erforderlich, das Risiko einer Infektion besteht jedoch. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen. Die Infektionsgebiete liegen in den Staaten Alagoas, Bahia, Paraíba, Pernambuco und Sergipe.
Titel | Besondere Vorsichtsmaßnahmen | Gesundheitszeugnis erforderlich |
---|---|---|
Hepatitis A und B | 5 | - |
Malaria | 4 | - |
Typhus | 3 | Nein |
Dengue-Fieber | 2 | - |
Gelbfieber | 1 | - |
[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird bei Einreise aus Europa zurzeit nicht verlangt. Ein internationales Impfzertifikat gegen Gelbfieber wird von Reisenden verlangt, die älter als 9 Monate alt sind und aus Angola und der Demokratischen Republik Kongo kommen.
Unabhängig von den offiziellen Impfbestimmungen wird eine Gelbfieber-Impfung für alle Reisenden ab 9 Monaten spätestens 10 Tage vor der Einreise nach Brasilien von der WHO empfohlen. Eine Liste der Gelbfieber-Endemiegebiete ist unter www.who.int zu finden.
[2] Während des Sommers muss vor allem im Süden Brasiliens, insbesonders in den Bundesstaaten Rio de Janeiro und Sao Paulo, wieder mit neuen Ausbrüchen von Dengue-Fieber gerechnet werden. Im Norden besteht ein ganzjährigen Risiko; dort sind vor allem die Staaten Ceara, Bahia, Maranhao, Paraiba, Pernambuco und Piaui betroffen. Seit dem Frühjahr 2025 verzeichnet Brasilien einen massiven Anstiegs an Dengue-Fieberfällen. Es empfiehlt sich eine Impfung gegen Dengue-Fieber. Schutz vor tag- und nachtaktiven Überträgermücken beachten.
[3] Typhus kommt vor. Eine Impfung wird bei Rucksackreisen und Langzeitaufenthalten bei mangelhaften hygienischen Verhältnissen empfohlen.
[4] Die weniger gefährliche Malaria-Art Plasmodium vivax und die gefährlichere Form Plasmodium falciparum herrschen vor. Es gibt weitaus mehr Infizierungen mit Plasmodium vivax als mit Plasmodium falciparum.
Malariaschutz ist ebenfalls ganzjährig erforderlich in den meisten bewaldeten Gebieten unter 900 m. Es besteht ein hohes Malariarisiko in Amapà, Amazonas, Maranhao (W), Mato Grosso (N), Parà (außer Belèm City), Tocantins (W) und den Außenbezirken der Städte Pôrto Velho, Boa Vista, Macapà Manaus, Santarém, Maraba, Rio Branco und Cruzeiro do Sul.
[5] Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen. Vorkommen von Hepatitis B vor allem im Amazonasbecken.
[6] Epidemische Ausbrüche der Meningokokken-Meningitis kommen vor allem in den Slums der östlichen Großstädte sowie auf Großveranstaltungen vor. Um sich zu schützen, sollte man sich impfen lassen.
[7] Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind vor allem in den Bundesstaaten Maranhão und Pará Flughunde ("Vampire"), aber auch Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.
Bilharziose-Erreger kommen in manchen Teichen und Flüssen vor. Herdförmiges Vorkommen im Norden und Osten, im Mato Grosso und Amazonasbecken. Das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.
Chikungunya kommt in einigen Bundesstaaten (ländlichen Gebieten) von Brasilien vor. Es wird deshalb ein ausreichender Schutz gegen Mücken empfohlen.
Landesweit tritt vereinzelt die durch Insekten verursachte Filariose auf. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.
HIV/Aids ist eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.
Leishmaniose kommt landesweit, besonders aber in der Küstenregion vor. Auch hier empfiehlt sich ein Insektenschutz.
Das durch Stechmücken und Stechgnitzen übertragene Oropouche-Fieber kommt landesweit vor. Bislang gibt es gegen Oropouche-Fieber weder eine Impfung noch im Erkrankungsfall eine Therapie. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz.
Titel | Pass erforderlich | Visum erforderlich | Rückflugticket erforderlich |
---|---|---|---|
Türkei | Ja | Nein | Ja |
Andere EU-Länder | Ja | Nein | Ja |
Schweiz | Ja | Nein | Ja |
Österreich | Ja | Nein | Ja |
Deutschland | Ja | Nein | Ja |
Einreisekarten und Stempel werden am Flughafen verteilt.
Ein Visum ist allgemein erforderlich, ausgenommen sind Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder für touristische, Besuchs- und geschäftliche Aufenthalte von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Sechs-Monatszeitraums (sofern nicht anders angegeben):
(a) EU-Länder (Ausnahme: Aufenthalt von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zwölf-Monatszeitraums: Irland (Rep.), Kroatien, Polen, Portugal, Slowenien, Tschechische Republik);
(b) Schweiz und
(c) Türkei (Aufenthalt von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zwölf-Monatszeitraums).
Anmerkung: Geschäftsreisende sollten sich vor Antritt der Reise bei den zuständigen konsularischen Vertretungen (s. Kontaktadressen) erkundigen, ob sie für ihre Reise ein Visum benötigen. Techniker und Monteure benötigen in jedem Fall ein Visum.
Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren.
Österreicher: Eigener Reisepass.
Schweizer: Eigener Reisepass.
Türkei: Eigener Reisepass.
Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.
Hinweis: Alle Minderjährigen mit brasilianischer Staatsangehörigkeit (auch Doppelstaatler), die allein oder nur mit einem Elternteil einreisen oder in Begleitung Dritter reisen, müssen eine schriftliche Reisegenehmigung der Eltern bzw. des abwesenden Elternteils vorweisen können. Die Einverständniserklärung muss zur Beglaubigung entweder vor einem brasilianischen Konsularbeamten an einer brasilianischen Auslandsvertretung oder bei einem brasilianischen Notariat (Cartório) abgegebenen werden. Auch nicht-brasilianischen, alleinreisenden Minderjährigen, wird empfohlen, eine Einverständniserklärung und die Ausweisdaten der Sorgeberechtigten mit sich zu führen.
Vögel dürfen nicht nach Brasilien verbracht werden.
Für Hunde und Katzen wird ein internationales Gesundheitszeugnis aus dem Herkunftsland benötigt, das nicht mehr als 7 Tage alt ist und aus dem hervorgeht, dass das Tier in den 40 Tagen vor Abreise frei von ansteckenden Krankheiten war. Das Gesundheitszeugnis muss von einem brasilianischen Konsulat beglaubtigt worden sein.
Für Tiere, die älter als 3 Monate sind, wird zusätzlich ein Impfzertifikat gegen Tollwut verlangt, wenn die Tollwutimpfung nicht schon im Gesundheitszeugnis angegeben ist.
Weitere Informationen (z.B. ob ein Microchip erforderlich ist) sind von der zuständigen konsularischen Vertretung zu erfragen.
Je nach Staatsbürgerschaft unterschiedlich. Persönliche Antragstellung: In der Regel ca. 3 - 7 Tage, maximal 90 Tage. Postalisch: ca. 10 Tage. In Frankfurt: 2 Wochen. In Berlin: 2 Werktage für Arbeitsvisa, 15 Werktage für alle anderen Visaarten.
Touristen-, Geschäftsvisum: bis zu 90 Tage. Einmalige Verlängerung für weitere 90 Tage kann vor Ort bei der brasilianischen Bundespolizei (Policia Federal) beantragt werden. Der Gesamtaufenthalt darf in einem Zeitraum von 12 Monaten 180 Tage nicht überschreiten. Alle Visa erlauben mehrfache Einreise während des Gültigkeitszeitraums. Touristen dürfen in Brasilien keine Arbeit aufnehmen.
Die Aufenthaltsberechtigung kann vor ihrem Ablauf bei der brasilianischen Bundespolizei um weitere 90 Tage verlängert werden. Dies gilt jedoch nicht für Arbeit-/Technikvisa.
Transitreisende, die innerhalb von 24 Stunden mit dem nächsten Anschluss weiterfliegen, nicht über Nacht bleiben und den Transitraum nicht verlassen, benötigen kein Transitvisum. Auch wenn unter den genannten Bedingungen ein Transit möglich ist, wird visumpflichtigen Staatsangehörigen empfohlen, vor der Reise ein Transitvisum zu beantragen, um mögliche Schwierigkeiten zu vermeiden.
Achtung: Transitvisafreiheit besteht nicht beim Transit
(a) zwischen dem São Paulo Vircopos Airport, dem Congonhas Airport und dem Guarulhas Airport,
(b) zwischen dem Rio de Janeiro Galeão Airport und dem Santos Dumont Airport,
(c) am Confis Airport in Belo Horizonte.
u.a. Besuchs- und Touristenvisum, zeitlich begrenztes Visum, Transitvisum.
Gebühren der Brasilianischen Botschaft in Berlin für visumpflichtige Nationalitäten:
Business-, Touristen- und Transitvisum: 88 € (alle Nationalitäten bis auf Amerikaner), 176 € (Amerikaner);
Touristenvisum:
(a) Reisepass, der bei Einreise noch mindestens 6 Monate gültig ist und über mindestens 2 freie Seiten verfügt.
(b) Upload des Online-Antrags.
(c) Nachweis über ausreichende Geldmittel für die Dauer des Aufenthaltes (Gehaltsabrechnung und Arbeitsbescheinigung, bestätigter Kreditrahmen o. Ä.).
(d) 1 biometrisches Passfoto.
(e) Deutsche Antragsteller: Kopie der Geburtsurkunde, Antragsteller aller anderen Nationalitäten: Beglaubigte Geburtsurkunde.
(f) Kopie des Hin- und Rückflugtickets oder Bescheinigung des Reisebüros über Reisedaten und erfolgte Bezahlung der Reise/des Flugtickets.
(g) Gebühr (Beleg über Überweisung; Bareinzahlung auf das Konto der Botschaft mindestens drei Tage vor Einreichung des Visumantrags; bei persönlicher Antragstellung per ec-Karte direkt im Konsulat).
(h) Ggf. internationales über Gelbfieber-Impfzeugnis oder ärztliches Attest (s. Gesundheit).
(i) Gültige Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland, Österreich oder die Schweiz.
(j) Österreich: Schreiben des Arbeitgebers, der Universität oder Schule.
(k) ggf. polizeiliches Führungszeugnis
(l) Frankierter Rückumschlag.
Minderjährige:
(m) Beglaubigte Fotokopie der Geburtsurkunde in englischer, deutscher, französischer, portugiesischer oder spanischer Sprache bzw. beglaubigte Übersetzung in eine dieser Sprachen.
Geschäftsvisum zusätzlich:
(m) Firmenschreiben an das brasilianische Konsulat mit Angaben zu Name und Funktion des Angestellten, Dauer des Arbeitsverhältnisses, Besuchsgrund und –dauer, Angabe der auszuübenden Tätigkeit und der Adresse der Firma in Brasilien und Bestätigung der vollen finanziellen Verantwortlichkeit (Bei Beantragung in Frankfurt: Firmenschreiben auf Deutsch und auf Englisch; Versicherung, dass keine technische Tätigkeit ausgeführt werden soll.).
(m) Ein notariell beglaubigtes Einladungsschreiben im Original des Unternehmens in Brasilien auf Portugiesisch.
(n) Referenzschreiben der Bank, wenn der Geschäftsreisende selbstständig ist.
(o) Bei Beantragung in München: vom Bundeszentralregister beglaubigtes polizeiliches Führungszeugnis im Original (nicht älter als 3 Monate).
(p) Meldebescheinigung (nicht älter als 90 Tage).
Arbeits-/Technikvisum: Unabhängig von der geplanten Aufenthaltsdauer ist eine Kopie der internationalen Geburtsurkunde erforderlich. Bei einer geplanten Aufenthaltsdauer von bis zu 90 Tagen genügt eine Kopie des Einladungsschreibens. Es sollte von einem Notar beglaubigt worden sein.
Fast alle Banken, Wechselstuben, Reisebüros und autorisierte Hotels wechseln ausländische Währungen. In den Großstädten gibt es Geldautomaten, an denen Bargeld in Landeswährung abgehoben werden kann. Vorsichtshalber sollte man jedoch bereits am Flughafen mit einer Kreditkarte Bargeld abheben.
1 Brasilianischer Real = 100 Centavos. Währungskürzel: R$, BRL (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 BRL; Münzen in den Nennbeträgen 1 BRL und 50, 25, 10, 5 und 1 Centavos. Die Banknote 1 BRL wird nicht mehr gedruckt, ist aber weiterhin gültig. In manchen Geschäften wird sie jedoch nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert. 1 Centavo-Münzen sind kaum noch im Umlauf.
Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung und von Fremdwährungen ist unbeschränkt; elektronische Deklarationspflicht für Beträge ab dem Gegenwert von 10.000 US$.
Die meisten internationalen Kreditkarten werden in Brasilien überall akzeptiert. American Express, Mastercard, Diners Club und Visa werden weitgehend akzeptiert. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.
Hotels, Restaurants, Geschäfte, Reisebüros und Autoverleiher akzeptieren Kreditkarten.
Mo-Fr 10.00-16.00 Uhr.
Anmerkung: Außerhalb von Brasilien erworbene Mobiltelefone müssen beim Zoll angemeldet werden. Medikamente dürfen für den persönlichen Bedarf mit ärztlicher Verschreibung eingeführt werden.
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