Rund 800 Meter hoch liegt die jordanische Hauptstadt Amman. Genauso hoch wie Jerusalem auf der anderen, der westlichen Seite des Grabens, den der Jordan hier über 1.200 Meter tief in die Landschaft gegraben hat. Der Fluss, der das Gesicht dieser Region so nachhaltig prägt, ist auch die einzige nennenswerte Wasserquelle weit und breit. Er gab dem Land den Namen – und den Menschen das lebensnotwendige Element. Die Stadt, früher mit rund zwei Millionen Einwohnern gelistet, hat heute wesentlich mehr. Über die Zeit sind zahlreiche Geflüchtete aus dem Nachbarland Syrien hinzugekommen.
Traditionell klar westlich orientiert, hat sich das Königreich der Haschemiten schon immer als starker Staat verstanden. Der König, der als Nachfahre des Propheten Mohammed gilt, hat alles im Griff. Entsprechend stolz ist man darauf, wie gut man hier mit der Corona-Krise umgegangen ist. Nirgendwo auf der Welt waren die Regularien strenger. Die Lebensmittelversorgung wurde vom Militär betreut. Und ganz in der Tradition seines Vaters, des Königs Hussein, des weltpolitisch hoch geschätzten „Kleinen Königs“, hält auch der Sohn sich und sein Land aus den oftmals turbulenten politischen Verhältnissen der Region so weit wie möglich raus. Die Sicherheit der Bewohner wie auch der Gäste ist hier stets das allerhöchste Gut. So gebietet es schon die Lebensform der Beduinen, die in Jordanien in Ehren gehalten wird.